Auf Gut Priemern leben und arbeiten seit 1997 Menschen, die aufgrund einer Suchterkrankung Unterstützung benötigen. Hier werden sie auf den Wiedereinstieg in ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben vorbereitet.
Ziel ist es, durch menschliche Zuneigung und fachliche, individuelle und strukturierte Therapien eine Wiedereingliederung zu ermöglichen. Die Menschen durchrlaufen verschiedene therapeutische Phasen der Betreuung. Zu Beginn der Therapie werden die Bewohner im vollstationären Bereich betreut. Dabei spielen vor allem lebensnahe Therapien, wie sie hier im ländlichen Raum angeboten werden können, eine große Rolle. So arbeiten die Männer und Frauen im Wirtschaftshof, helfen in der Gärtnerei und in der Kleintierhaltung. Dadurch werden klassische Therapieangebote, wie zum Beispiel die Ergotherapie, Sport-, Sozialtherapie, kognitive und Entspannungstherapien sowie Gesprächstherapien sinnvoll erweitert.
Der nächste Schritt in einer langen Rehabilitationsphase ist das Intensiv Betreute Wohnen und anschließend die ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum. Im 20 Kilometer entfernten Meßdorf gibt es ein vollständig saniertes Gebäude mit zehn Wohnungen, welches für diese Wohnform genutzt wird. „Die Bewohner sollen so viel Unabhängigkeit wie möglich genießen können und trotz ihres Handicaps oder Alters noch in den eigenen vier Wänden leben können”, erklärt Verbundleiterin Astrid Klose.